PricewaterhouseCoopers

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PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC)
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Branche Wirtschaftsprüfung/Unternehmensberatung
Hauptsitz Frankfurt am Main
Lobbybüro Deutschland
Lobbybüro EU
Webadresse www.PwC.de

Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) ist ist Deutschland führendes Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen. Die deutsche PWC ist Mitglied der PWC International Limited, einem weltweit tätigen Verbund von Prüfungs- und Beratungsgesellschaften. Zu den vielfältigen Leistungen gehören u.a. die Finanzaufsicht, die Regulierung Umwelt und Energie, die Preis- und Entgeltregulierung sowie ÖPNV und Eisenbahninfrastruktur[1] Weiterhin berät PwC Unternehmen bei der Steuervermeidung. Über ihre Beratungstätigkeit für die EU-Kommission hat sie einen erheblichen Einfluss auf die Ausgestaltung des Steuerrechts in der EU.


Lobbyarbeit: Struktur und Strategien

Mitgliedschaften

Nach Angaben von Corporate Europe Observatory (CEO) ist PwC Mitglied in den folgenden Lobbyverbänden der Steuervermeidungsbranche [2]:

  • European Business Initiative on Taxation (Mitglieder sind u.a. BP, Pfizer und Airbus, wird von PwC geleitet)
  • European Contact Group (informeller Zusammenschluss der „Big Four“ und der beiden nächstkleineren Wirtschaftsprüfungsgesellschaften)
  • Accountancy Europe (Dachverband der Wirtschaftsprüfer)
  • AmCham EU (lobbyiert für international tätige US-Unternehmen, deren Fachausschuss für Steuerfragen von einem PC-Mitarbeiter geleitet wird)

PwC ist weiterhin Mitglied des European Parliamentary Financial Services Forum, des Forum Luft- und Raumfahrt und von Friends of Europe.

Daneben ist PwC Partner von: Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut, True Sales International und Alternative Investment Management Association

Lobbyrelevante Personen

PwC Deutschland

PwC International

Cheflobbyisten in Brüssel sind laut EU-Transparenzregister:

  • Ian McCahey (Global Public Policy Leader)
  • Jacomien van den Hurk (Direktor ED Public & Regulatory Affairs)

Robert E. Moritz, Chairman und Senior Partner von PwC International, ist Mitglied des "Advisory Board" des Atlantic Council

Beziehung zum Wirtschaftsrat der CDU

Der Parlamentarische Abend des Wirtschaftsrats NRW am Vorabend des "Wirtschaftstags" findet regelmäßig in der PwC-Niederlassung Berlin statt.[4]

Fallbeispiele und Kritik

2018: Beratung der EU-Kommission in Fragen des Steuerrechts

Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung, der zum Teil auf Recherchen von Corporate Europe Observatory (CEO) beruht, lässt sich die EU-Kommission in Fragen des Steuerrechts von den vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften („Big Four“) beraten, zu denen auch PwC gehört.[5][6] So erhielten PwC, Deloitte und KPMG Aufträge im Wert von 10,5 Mio. Euro für Studien zum Thema Steuern und Zölle. Außerdem seien die „Big Four“ Mitglieder von sogenannten Advisory-Groups, die die EU-Kommission geschaffen hat, um sie bei der Umsetzung ihrer Pläne gegen Steuervermeidung zu unterstützen. Dabei seien es oft genau diese Gesellschaften, die Konzernen bei der Steuervermeidung helfen - wie etwa die „Lux Leaks“ zeigten. Danach habe PwC im Großherzogtum Luxemburg hunderte Steuersparmodelle für multinationale Konzerne entwickelt, wodurch diese ihre Gewinne über Jahre teilweise mit weniger als einem Prozent versteuern konnten. Nach Auffassung von CEO treten die Berater damit in Feldern auf, in denen die Firmen gleichzeitig klassische Lobbyisten in eigener Sache sind.

2014: Mitwirkung beim "Steuervermeidungsmodell Luxemburg"

Die Experten von PwC haben Hunderte von Unternehmen darin beraten, über die Gründung von Gesellschaften in Luxemburg auf legale Weise niedrige oder gar keine Steuern zu zahlen.[7] Bei diesen Gesellschaften handelt es sich oft um bloße "Briefkastenfirmen"; der Schwerpunkt der Wertschöpfung liegt in anderen Ländern. Die geheimen Steuerdokumente, die PwC für seine Kunden angefertigt hat, gelangten in die Hände von mehr als 80 Journalisten auf der ganzen Welt.[8] Über Hundert dieser Dokumente lassen sich auf www.icij.org komplett nachlesen.

2008: Bundesrechnungshof kritisiert Auftragsvergabe an PwC unter Ex-Minister Tiefensee

Der ehemalige Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hatte den bereits bestehenden Vertrag des Ministeriums mit PwC zur Begutachtung von Förderprogrammen für Deutsche Reedereien im Oktober 2008 ohne vorherige Ausschreibung verlängert. Nach einem Bericht des Bundesrechnungshofes wurde damit in mehrerer Hinsicht gegen das Vergabegesetz verstoßen:[9] Das Ministerium hat den Auftrag nicht öffentlich ausgeschrieben. Neben der Bewertung von Programmen arbeitete PwC im Rahmen anderer Aufträge auch an den Programminhalten mit. PwC hat durch andere Aufträge einen Wissensvorsprung gegenüber möglichen Konkurrenten gehabt. Das Ministerium hat die Entscheidungsbefugnis über die Auftragsvergabe dem eigentlich zuständigen Bundesamt für Seeschifffahrt entzogen und das Ministerium hat nicht sichergestellt, dass die Einbindung von Dritten in Förderprogramme wirtschaftlich ist.

Lobbyisten in Ministerien

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Unternehmensleitung

Vorstand

Der Vorstand besteht aus 10 Mitgliedern, darunter

Quelle: [10]

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat besteht aus einem zwölfköpfigen Gremium, u.a.

Quelle:[11]

Geschäftsfelder, Beschäftigte und Umsatz

Die PWC ist in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistung, Steuerberatung, Consulting und Deals tätig. Zu ihren Kunden gehören auch Ministerien und Kommunen. In Deutschland beschäftigte PwC 2017 an ihren 21 Standorten 10.627 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von rd. 2 Mrd. Euro.[12]


Lobbyisten in Ministerien

PwC war mit "externen Mitarbeitern" im Wirtschafts- und Entwicklungsministerium vertreten.

Lobbyisten im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

Zeitraum Unbekannte Zeitspanne, mindestens im November 2006[13]
Mitarbeiter k.A.
Bearbeitete Themen Externe Mitarbeiter im BMWi "unterstützen und beraten in spezifischen wirtschaftspolitischen und technologischen Fragen sowie bei der Erstellung von Informationsbroschüren"[13]

Lobbyisten im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Zeitraum Drei Monate in 2006[14]
Mitarbeiter Ein/e MitarbeiterIn
Bearbeitete Themen Einsatz in der (damaligen) Abteilung 3


Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus

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Einzelnachweise

  1. Unsere Leistungen, pwc.de, abgerufen am 04.08.2018
  2. Frisieren und mitregieren, corporateeurope.org vom Juli 2018, abgerufen am 03.08.2018
  3. Bundesvorstand, wirtschaftsrat.de, abgerufen am 03.08.2018
  4. Über den Dächern von Berlin, wirtschaftsrat.de Bericht vom 11.06.2018, abgerufen am 03.08.2018
  5. Die fragwürdige Doppelrolle der Wirtschaftsberater, sueddeutsche.de vom 09.07.2018
  6. Accounting for influence, corporateeurope.org vom 10.07.2018, abgerufen am 03.08.2018
  7. Luxemburg-Leaks Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 7. 11. 2014
  8. Bastian Obermeyer u.a.: Die willigen Helfer - Vertrauliche Steuerdokumente bringen die Prüfgesellschaft PwC in Verlegenheit, Süddeutsche Zeitung vom 7. November 2014
  9. Fehlende Ausschreibung Bundesrechungshof prangert Auftragsvergabe unter Ex-Minister Tiefensee an Der Spiegel vom 7. Januar 2010, abgerufen am 9.5.2011
  10. Geschäftsführung, pwc.de, abgerufen am 03.08.2018
  11. Mitglieder des Aufsichtsrats, pwc.de, abgerufen am 03.08.2018
  12. Geschäftszahlen und Berichte, pwc.de, abgerufen am 04.08.2018
  13. 13,0 13,1 Antwort der Bundesregierung (pdf) auf kleine Anfrage der Grünen-Fraktion zu "Mitarbeit von Beschäftigten von Verbänden und Wirtschaftsunternehmen in Bundesministerien und in nachgeordneten Bundesbehörden" vom 04.12.2006, letzter Zugriff 09.09.2011
  14. Antwort der Bundesregierung (pdf) auf kleine Anfrage der Linke-Fraktion zum Einsatz externer Mitarbeiter und Berater vom 10.06.2011, letzter Zugriff 28.09.2011

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