Friedrich August von Hayek-Stiftung für eine freie Gesellschaft

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Friedrich August von Hayek-Stiftung für eine freie Gesellschaft
Rechtsform Stiftung
Tätigkeitsbereich Förderung der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft
Gründungsdatum 2002
Hauptsitz siehe Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft
Lobbybüro
Lobbybüro EU
Webadresse siehe Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft

Die Friedrich August von Hayek-Stiftung für eine freie Gesellschaft ist eine der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft vorgelagerte Stiftung, die über ein Kapital von drei Millionen Euro verfügt und jährliche Zuwendungen von mehren Hunderttausend Euro aus der Nachlassstiftung des Papierindustriellen Edmund Radmacher erhält. Die Stiftung gibt ihre Einnahmen im Wesentlichen an die Hayek-Gesellschaft weiter, wirkt an deren Aktivitäten mit und nutzt deren Webseite. Nach dem Streit um die Abgrenzung zur AfD gibt es erbitterte Auseinandersetzungen um den Zugriff auf die finanziellen Mittel der Stiftung.[1]

Streit um die Abgrenzung zur AfD

Der ungeklärte Umgang mit der AfD und ihren Mitgliedern hat eine Austrittswelle unter prominenten Mitgliedern der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft (Hayek-Gesellschaft) ausgelöst. Dazu gehören zwei Stellvertretende Vorstandsmitglieder (Christoph Zeitler und Frederik C. Roeder) sowie weitere langjährige Mitglieder (Frank Schäffler und Thomas Mayer). Nach Angaben des Stiftungsrats der Friedrich August von Hayek-Stiftung für eine freie Gesellschaft (Stiftung) hat es in der Vergangenheit auffällige Versuche von AfD-Mitgliedern gegeben, die Mitgliedschaft in der Hayek-Gesellschaft zu erwerben. Die Stiftung werde deshalb mit sofortiger Wirkung Veranstaltungen und Projekte weder finanziell noch ideell fördern, an denen AfD-Mitglieder und oder Mitarbeiter von Partei und Fraktionen in welcher Form auch immer teilnehmen. Das nicht bindende Votum sei mit fünf zu eins Stimmen gefallen. In der Hayek-Gesellschaft selbst gibt es laut der Online-Ausgabe des Spiegel keine Mehrheit für eine klare Abgrenzung gegenüber der AfD. Der Vorstandsvorsitzende Stefan Kooths (Direktor der Abteilung für Konjunktur und Wachstum des Instituts für Weltwirtschaft) sehe die Gefahr für liberale Ideen weniger in einer großen Nähe zu Rechten, sondern eher in Angriffen von Linken. Der Vorwurf der AfD-Nähe ist nach Kooths Auffassung zu „einer politischen Kampfvokabel geworden, ähnlich der Nazikeule“.

Quellen: [2][3][4]

Organisationsstruktur und Personal

Vorstand

  • Clemens Christmann (Vorsitzender), Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Umweltpolitik der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V., Vorsitzender des Hayek-Clubs Frankfurt am Main
  • Johannes Bachmann, Dipl.-Volkswirt, Marineoffizier und sicherheitspolitischer Grundsatzreferent
  • Alexander Dörrbecker, Referent im Bundesministerium der Justiz, Mitglied der CDU und der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft
  • Claus Vogt, (Mit-)Herausgeber des Börsenbriefs "Krisensicher Investieren"
  • Thorsten Lieb, Partner bei avocado Rechtsanwälte, Mitglied des Deutschen Bundestags (FDP), Mitglied des Landesvorstands der FDP Hessen, Stellv. Vorsitzender des Hayek-Clubs Frankfurt am Main

(Stand: März 2022) Quelle: Stiftungsverzeichnis im Regierungsbezirk Freiburg, abgerufen am 24.03.2022

Stiftungsrat

(Stand: Januar 2021) Quelle :[5]

Eine klare Distanzierung von der AfD fordern die Stiftungsräte Hasse, Henseler, von Prollius, Schäffler und Tofall; gegen eine Ausgrenzung der AfD sind die Stiftungsräte Kooths und Weede.[6] Kooths begründet seine Position in einem an die Gremienmitglieder von Gesellschaft und Stiftung gerichteten Schreiben u.a. wie folgt: "AfD-Nähe ist zu einer politischen Kampfvokabel geworden, ähnlich der Nazi-Keule oder dem Vorwurf des Rechtspopulismus".

Kuratorium

Mitglieder (Auswahl)

(Stand: Januar 2021) Quelle:[7]

Ehemalige Kuratoriumsmitglieder:

Finanzen

Die Stiftung ist von dem 2016 verstorbenen Papierindustriellen Edmund Radmacher mit drei Mio. Euro Kapital ausgestattet worden. Radmacher hat weiterhin eine Privatstiftung mit 20 Mio. Euro Stiftungskapital gegründet, von deren Erträgen drei Viertel an die Hayek-Stiftung gehen, so lange in der Stiftung der Radmacher-Vertraute Gerd Habermann das Sagen hat. Habermann war jahrelang Vorstandsvorsitzender der Stiftung und Mitglied des Vorstands der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft. Als Stifterwillen legte Radmacher fest: Nur solange Habermann die Stiftung leitet oder die Richtung diesem gefällt, fließt das Geld. Im Rahmen der Auseinandersetzungen um die Mitwirkung von AfD-Mitgliedern in der Hayek-Gesellschaft ist Habermann in der Hayek-Stiftung geschasst worden.[9]

Die Stiftung verfügte 2016 einschließlich zusätzlicher Spenden über ein Jahresbudget von ca. 450 Tsd. Euro.

Quelle: [10]

Weiterführende Informationen

Aktivitäten der Hayek-Stiftung und -Gesellschaft (Stand: September 2011)

Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus

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Einzelnachweise

  1. Streit um die Hayek-Stiftung: Anwälte betrachten Abspaltung als Diebstahl, tichyseinblick.de vom 16.03.2021, abgerufen am 19.04.2021
  2. AfD-Streit zerreißt liberale Hayek-Gesellschaft. spiegel.de vom 31.01.2021, abgerufen am 31.01.2021
  3. Ist Hayek mit der AfD vereinbar?, faz.net vom 31.01.2021
  4. Mitglieder-Rundschreiben vom 30. Januar 2021, hayek.de, abgerufen am 01.02.2021
  5. Stiftungsrat der Friedrich August von Hayek-Stiftung für eine freie Gesellschaft, Webseite Hayek-Gesellschaft, abgerufen am 01.02.2021
  6. Mitglieder-Rundschreiben vom 30. Januar 2021, hayek.de, abgerufen am 01.02.2021
  7. Kuratorium der Friedrich August von Hayek-Stiftung für eine freie Gesellschaft, Webseite Hayek-Gesellschaft, abgerufen am 09.05.2020
  8. Philipp Plickert: Liberaler Verein Austritte erschüttern Hayek-Gesellschaft, FAZ vom 14. Juli 2014, Webseite abgerufen am 19. 07. 2015
  9. Streit um die Hayek-Stiftung: Anwälte betrachten Abspaltung als Diebstahl, tichyseinblick.de vom 16.03.2021, abgerufen am 19.04.2021
  10. Die Hayek-Gesellschaft - „Mistbeet der AfD“?, sueddeutsche.de vom 14.07.2017, abgerufen am 17.07.2017

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